Saisonrückblick 2023
Erneut neigt sich ein erlebnisreiches Jahr dem Ende entgegen und ich durfte viele wertvolle Erfahrungen sammeln und mit auf meine Reise nehmen.
Ich freute mich riesig, erstmals bei der Tour de Ski am Start stehen zu dürfen. Die ersten beiden Etappen fanden im kleinen Dörfchen Val Müstair statt, wo alles perfekt für tolle Rennen angerichtet war. Das Wetter spielte ebenfalls mit und zeigte sich von seiner besten Seite. Im Prolog gab ich Vollgas und wurde überraschenderweise in einem äusserst stark besetzen Rennen 19. Im Viertelfinale hielt ich mich lange gut, bevor ich kurz vor dem Ziel das Nachsehen hatte und auf den 5. Rang zurückfiel. Am Sonntag stand das Verfolgungsrennen über 10 k Klassisch an, welches ich auf dem 25. Rang abschliessen konnte. Abends ging es mit Swiss Ski direkt nach Oberstdorf, wo zwei weitere Distanzrennen anstanden, welche ich beide Rennen auf dem guten 22. Rang beenden konnte. Nach diesen beiden Wettkämpfen auf höchster Stufe, verabschiedete ich mich aus der Tour de Ski und legte den Fokus auf die U23 WM im kanadischen Whistler. Als Vorbereitung dazu dienten die Schweizermeisterschaften in Ulrichen. Ich konnte beide Rennen gewinnen und freute mich sehr über die beiden Goldmedaillen in der Elitekategorie. Ich wusste, dass meine Form immer besser wird.
Zum ersten Mal für Langlauf Rennen nach Übersee, ich freute mich sehr darauf und dementsprechend hoch war auch meine Zielsetzung für Whistler. Zur Eröffnungsfeier durfte ich bereits zum dritten Mal für die Schweiz als Fahnenträgerin einlaufen. Zum Auftakt stand der Sprint in der klassischen Technik auf dem Programm. Als hervorragende Zweite qualifizierte ich mich für die Finals. Im Viertelfinal durfte ich meine Sprintqualitäten erneut zeigen und zog als erste meines Heats in die Halbfinals ein. Ein paar kleine Fehler haben mir dort den Finaleinzug gekostet und ich musste mit Platz 7 zufrieden sein. Zwei Tage später ging es im Massenstartrennen, ebenfalls in der klassischen Technik, auf die 20 k lange Strecke. Gleich zu Beginn wurde ein extrem hohes Renntempo angeschlagen, so dass sich rasch eine Spitzengruppe bildete, die immer kleiner wurde. 4 k vor dem Ziel wurde das Tempo abermals verschärft und es waren nur noch drei Läuferinnen ganz vorne. In einer Vierergruppe hielten wir ein gutes Tempo und mit einem schnellen Sprint zum Schluss, wurde ich Gesamtvierte. Am vorletzten Tag belegte ich über 10 k Skating mit Einzelstart den sechsten Rang. Ich war ziemlich enttäuscht über meine Leistung, da ich in dieser Disziplin als Titelverteidigerin an den Start ging und eine Medaille mein Ziel war. Mit der Mixed Staffel blieb uns noch eine Möglichkeit und diese haben wir auch gepackt! Als dritte Ablösung konnte ich an 7. Stelle die Verfolgung aufnehmen und nach einer Abfahrt riskierte ich voll, griff an und zog alleine davon. So konnte ich an erster Stelle an Antonin Savary übergeben und dieser machte ebenfalls ein super Rennen und lief sensationell zu Bronze!
Als nächstes stand meine erste «grosse WM» in Planica auf dem Programm. Meinen ersten Einsatz bekam ich ganz unverhofft an der Seite von Nadine Fähndrich im Teamsprint. Als Startläuferin probierte ich mit den besten der Welt mitzuhalten und ich konnte mich konstant auf dem sechsten Platz halten. Nadine musste immer wieder einen Rückstand von mir aufholen und auf der Zielgeraden konnte sie sogar noch an der Finnin vorbeiziehen und wir konnten uns über den 5. Platz freuen. Es folgten weitere WM Rennen, eine ganze Menge wertvolle Erfahrung mit einem super Team und mit Bestimmtheit ein weiterer wichtiger Meilenstein in meiner noch jungen Karriere!
Der 3. Rang am Engadin Skimarathon, ein Minitour Sieg beim Continental Cup Finale in Toblach und der 2. Rang in der Gesamtwertung des Continental Cups bildeten weitere Höhepunkte. Zum Abschluss durfte ich dank der guten Resultate in Italien nach Lahti reisen zum Weltcup Finale und danach direkt zur Militär WM in Lulea in Schweden.
Nach einer einwöchigen Trainingspause ging es bereits wieder in die Vorbereitungen für die Sommersaison.
Olsztyn, Polen, war meine erste Station für ein Europacup Rennen im Triathlon. Ein guter 9. Platz und die Kriterien von Swiss Triathlon waren erfüllt für die weiteren Weltcupstarts in dieser Saison. Mit einem Sieg am Zytturm Triathlon in Zug, der Goldmedaille in der u23 Kategorie und Silber in der Elitekategorie an den Schweizermeisterschaften in Zürich, folgten zwei Rennen in der Nähe. Tiszaujvaros in Ungarn war dieses Jahr wieder Austragungsort eines Weltcups. Als 8. meines Heats qualifizierte ich mich souverän für die Finals, doch dort kam es auf dem Rad beinahe zum kompletten Zusammenschluss und beinahe alle Athletinnen stürmten zusammen aus der zweiten Wechselzone. Das Laufen gelang mir nicht ganz wie gewünscht und es resultierte ein 24. Rang.
Zum ersten Mal überhaupt durfte ich Mitten in Hamburg an meinem ersten World Triathlon Series starten, welches zugleich als Super Sprint WM ausgetragen wurde. Es war eine grandiose Kulisse, gesäumt von Hunderten von Zuschauern. Mit Qualifikationsläufen in hochkarätigen Feldern ging es ab ins Wasser über 300 m Schwimmen, 7 k Radfahren und 1,75 k Laufen. Trotz eines soliden Rennens gelang mir keine direkte Finalqualifikation. Auch am Abend, als die letzten Startplätze für die Finals in den Hoffnungsläufen vergeben wurden, konnte ich mich nicht von der besten Seite präsentieren und blieb in den Vorläufen hängen.
In der grossen Hitze der Türkei fand in Balikesir die Super Sprint EM statt. Nach einem sehr guten Start und in einer kleinen Gruppe mit einem sichergeglaubten Vorsprung für den A-Finaleinzug, stürzte die vor mir fahrende Französin und ein Ausweichen war nicht mehr möglich. Die Kette verklemmte derart fest, dass ich so viel Zeit verlor und ich keine Chance mehr hatte auf eine A-Finalqualifikation. Rang 2 im B-Finale und trotzdem viele wertvolle Erfahrungen blieben mir von der Türkei Reise.
Die beiden abschliessenden Weltcup Rennen in Valencia, Rang 19 und eine Woche später im tschechischen Karlovy Vary, Rang 15, mit meinem bisher besten Weltcup Resultat bildeten den Abschluss meiner Triathlonsaison. Auch hier durfte ich ganz viele wertvolle Erfahrungen sammeln und ich bedanke mich ganz herzlich bei Euch allen!