Saisonrückblick 2023/24 

Nach einer guten Vorbereitung und einigen Testrennen in Davos und St. Moritz, durfte ich meine Langlaufsaison richtig mit Weltcuprennen starten. 

Die ersten zwei Weltcupstationen fanden in Östersund, Schweden sowie in Trondheim, Norwegen statt. Dies war für mich nicht nur eine Première, sondern zugleich ein erster Test für die Weltmeisterschaften nächstes Jahr in Trondheim. Nach dem ersten Östersund-Wochenende war sicherlich noch viel Luft nach oben und in Trondheim konnte ich beim letzten Rennen mit einem 21. Platz über 10km Klassisch meine steigende Form aufzeigen.

Nach einer kurzen Weihnachtspause stand das erste kleine Highlight auf dem Programm – die Tour de Ski. In Toblach konnte ich zum ersten Mal auch im Sprint so richtig Gas geben. Mit einem hervorragenden 12. Platz in der Qualifikation konnte ich mich souverän für die Finals qualifizieren. Dort hiess es jedoch schon im Viertelfinal Endstation. Nach drei guten Rennen konnte ich zuversichtlich nach Davos, zu unserem Heimrennen, reisen. Mit einem coolen Format und einem Tag Pause, ging es mit dem Nachtsprint weiter. Auch dort konnte ich in die Viertelfinals einziehen und mit meinem 20. Platz mein bisher bestes Weltcupresultat herauslaufen. Im darauffolgenden Distanzrennen durfte ich mit einem Top 30 Resultat ebenfalls zufrieden sein. Nach den Rennen in Davos verliess ich die Tour, um mich für mein Saisonhighlight, die u23 WM, in Livigno und Lavazè vorzubereiten.

Nach einem zweiwöchigen Trainingslager stand der erste Testwettkampf auf dem Programm – Heimweltcup Goms. Leider verlief dieser nicht nach Wunsch. Im Sprint verabschiedete ich mich nach einem Stockbruch im Viertelfinal und auch das Distanzrennen war von Krämpfen geprägt. Nur in der Staffel konnte ich mit meinen Teamkollegen einen 6. Platz herauslaufen, auch wenn dort ebenfalls die Ermüdung des Trainingslagers zu spüren war.

Nun hiess es voller Fokus auf Planica. Gut angereist, gut trainiert und mit viel Vorfreude und ein bisschen Nervosität, war alles auf eine vielversprechende WM-Woche ausgerichtet. Doch diese wurde wohl zu einer meiner schwierigsten Rennwoche meiner jungen Karriere. In allen drei Disziplinen war ich weit von meinen Erwartungen und Möglichkeiten weg und musste riesige Enttäuschungen erleben. Die Medaillen, sowie meine Höchstform, waren in dieser Woche weit ausser Reichweite. Ein bisschen ratlos reiste ich zurück in die Schweiz und nach Frankreich, um mich wieder etwas Aufzurappeln und Energie zu tanken.

Nach einem Formtest am Continental Cup in Schilpario und einem hervorragendem Rennen am Sonntag, wurde ich wieder für die letzten Weltcupstationen im Norden aufgeboten. In Lahti durfte ich in allen drei Disziplinen starten und war wieder eine völlig andere Anja, als vor ein paar Wochen in Planica. Nach einem guten Teamsprint konnte ich ebenfalls im Sprintprolog am Folgetag brillieren. Trotz eines 11. Platzes in der Qualifikation, reichte es leider nicht für die Halbfinals. In Lahti wartete die nächste Première für mich – 20km Klassisch im Einzelstart. Noch nie habe ich einen Zwanziger Einzelstart gemacht, doch meine Renneinteilung war genial. Somit konnte ich zum ersten Mal in meiner Karriere in die Top 15 im Langlaufweltcup laufen.

Überglücklich durfte ich an den nächsten Sprintweltcup in Drammen und auf das darauffolgende Weltcupfinale in Falun reisen. Beim Stadtsprint in Drammen, Nähe Oslo, lief es leider nicht ganz so nach Wunsch und der Sprung in die Finals blieb mir verwehrt. In Falun, Schweden, konnte ich mich jedoch souverän für den Klassischsprint Viertelfinal qualifizieren. Mit etwas Pech und einer Aufholjagd konnte ich auch dieses Mal die Halbfinals nicht erreichen und muss wohl auf das nächste Jahr warten. Doch mit einem 19. Platz und erneuten Sprint-Bestresultat kann ich trotzdem sehr zufrieden sein. Die zwei Distanzrennen mit etwas schwierigen Bedingungen waren nicht meine besten Rennen, doch nach einer langen und meiner ersten richtigen Weltcupsaison, bildete das Wettkampfwochenende in Falun ein erfolgreicher Weltcupabschluss.
 

Zum Saisonabschluss fanden die Schweizermeisterschaften in Realp statt. Auch wenn die Ermüdung der Saison deutlich zu spüren war, konnte ich zwei Vize-Schweizermeistertitel im Sprint und über 30 Kilometer Skating hinter Nadine Fähndrich feiern.

Nach 29. Renntagen darf ich zufrieden auf eine solide Saison zurückblicken. Auch wenn mein Hauptziel mit der u23 Weltmeisterschaften nicht in Erfüllung gegangen ist, konnte ich mich mit Bestresultaten und vor allem dem 3. Rang in der u23 Gesamtweltcupwertung freuen!